Rumänien: Das einzige EU-Land, das weniger irdische Ressourcen verbraucht als der weltweite Durchschnitt

Außer in Rumänien findet der Earth Overshoot Day in allen EU-Ländern vor dem 1. August statt, d. h. dem Tag, an dem die Bevölkerung mehr von der Natur genutzt hat, als unser Planet in einem ganzen Jahr (re)generieren kann.

Published On: August 8th, 2018
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Rumänien: Das einzige EU-Land, das weniger irdische Ressourcen verbraucht als der weltweite Durchschnitt

Außer in Rumänien findet der Earth Overshoot Day in allen EU-Ländern vor dem 1. August statt, d. h. dem Tag, an dem die Bevölkerung mehr von der Natur genutzt hat, als unser Planet in einem ganzen Jahr (re)generieren kann.

Der Earth Overshoot Day ist der Tag, an dem die gesamte Menschheit mehr von der Natur genutzt hat, als unser Planet im ganzen Jahr erneuern kann. Im Jahr 2018 fiel er weltweit auf den 1. August. Dabei handelt es sich um den frühesten Earth Overshoot Day seit die Welt in den 1970er Jahren in den „ökologischen Overshoot“ geraten ist.

Wie unsere Grafik zeigt haben fast alle EU-Länder ihren Anteil schon seit geraumer Zeit aufgebraucht. Allen voran Luxemburg, dass seine „irdischen Ressourcen“ bereits am 19. Februar verbraucht hatte. Nur Rumänien wird seine Jahresquote erst am 8. August erreichen. Dagegen liegt der EU-Durchschnitt beim 10. und 11. Mai. 

Mithilfe dieser Tabelle kann man sich für jedes Land die Anzahl der Äquivalenztage als diesjähriges Datum anzeigen lassen.

Obwohl 7 der 10 EU-Mitgliedstaaten, die ihren Anteil an den Ressourcen der Erde am schnellsten verbrauchen, zu den 10 reichsten im Hinblick auf das Pro-Kopf-BIP gehören, gibt es keinen direkten Zusammenhang (mit Ausnahme von Luxemburg) zwischen dem Wohlstand der Einwohner eines Landes und der Geschwindigkeit, mit der es seinen Anteil verbraucht. Länder wie Irland oder sogar Deutschland erhalten einen besseren „Wert für natürliche Ressourcen“ als beispielsweise die baltischen Republiken:

Jedes Jahr berechnet das Global Footprint Network die Anzahl der Tage des Jahres, an denen die Biokapazität der Erde ausreicht, um den ökologischen Fußabdruck (Ecological Footprint) der Menschheit bereitzustellen. Der Rest des Jahres entspricht einer globalen Überschreitung. Der Earth Overshoot Day wird berechnet, indem die Biokapazität des Planeten (die Menge der ökologischen Ressourcen, welche die Erde in diesem Jahr (wieder)erzeugen kann) durch den Ecological Footprint der Menschheit (der Bedarf der Menschheit für dieses Jahr) geteilt wird. Dieses Verhältnis wird mit 365 multipliziert, um das Datum zu erhalten, an dem der Earth Overshoot Day erreicht wird.

Der geschätzte Bedarf an Ressourcen und Ökosystemdienstleistungen, die für die menschlichen Aktivitäten gebraucht werden, liegt heute weltweit bei etwas mehr als 1,7 Erden, und im EU-Durchschnitt bei 2,8 Erden. Seit 1961, d. h. dem ersten Jahr, in dem umfassende Statistiken der Vereinten Nationen verfügbar waren, hat sich der Bedarf der Menschheit an Ressourcen von den Mitteln, welche die Natur zur Verfügung stellen konnte, zu einer deutlichen Überschreitung des Etats entwickelt. 

Positiv zu vermerken ist, dass sich die Earth Overshoot Day-Rate in den letzten fünf Jahren auf durchschnittlich weniger als einen Tag pro Jahr verlangsamt hat. Im Vergleich dazu lag diese in den frühen 70er Jahren, d. h. zu Beginn des Overshoot, bei durchschnittlich drei Tagen pro Jahr.  

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